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Das war die Green Hijab Denkfabrik
Nach achtzehn Monaten Laufzeit endete unser erstes umweltdidaktisches Projekt „Green Hijab Denkfabrik“ am 31.08.2023. Über diesen Zeitraum haben wir uns nicht nur intensiv mit Umwelt- und Klimaschutz befasst, Ursachen und Folgen des Klimawandels behandelt und unsere eigenen Aktionen organisiert, sondern sind auch als Gruppe zusammengewachsen.
Das Projekt Green Hijab Denkfabrik hatte zum Ziel, die Themen gesellschaftliche Teilhabe und Umweltschutz in einem Vorhaben zusammenzubringen. Hierfür werden muslimische Frauen zu Multiplikatorinnen für Klima- und Umweltschutzthemen ausgebildet, die in ihrem Umfeld sensibilisieren und zu Umweltschutzorganisationen vermitteln sollen.
In Deutschland finden Perspektiven gesellschaftlicher Minderheiten in der Debatte um gesellschaftliche Veränderungen hin zu mehr Klimagerechtigkeit noch zu wenig Berücksichtigung. Insbesondere muslimische Frauen werden in den öffentlichen Debatten, aber auch in ihrem aktivistischen Willen für Umweltschutz häufig unterschätzt, übersehen und zu wenig repräsentiert. Wenn öffentliche Sichtbarkeit fehlt, hat dies auch Auswirkungen auf die Sensibilisierung von Klima- und Umweltschutzthemen in der muslimischen Community, die einen sowohl großen, als auch wichtigen Bestandteil unserer Gesellschaft ausmacht.
Die Green Hijab Denkfabrik bildete einen Think Tank, der zunächst zweiwöchentlich zusammenkam. Gestartet mit einem Green Iftar – einem nachhaltigen
Fastenbrechen – fingen wir schnell an, uns eigene Schwerpunktthemen zu wählen, mit denen wir uns näher befassen wollten. Ob nachhaltiger Konsum, Ernährung, Kosmetik, Mobilität oder Müllvermeidung, wichtig war uns, dass wir nah am Alltag arbeiteten und gemeinsam nach Tipps für eine klima- und umweltgerechte Lebensweise suchten. Dabei erhielten wir Input von Expert*innen, recherchierten selbst oder bereiteten kurze Vorträge vor, schauen spannende Filme und probierten vor allem aus: Wir veranstalteten eine Kleidertauschparty, einen veganen Kochabend, eine Müllsammelaktion, stellten unsere eigene Kosmetik her und vieles mehr. Zahlreiche Exkursionen rundeten unsere Aktivitäten ab, wir besuchten den Botanischen Garten und die Ausstellung Future Food, unternahmen eine Waldwanderung, kauften im Unverpacktladen ein und nahmen an einer Baumpflanzaktion unseres Kooperationspartners Bergwaldprojekt e.V. im Sauerland teil.
Zudem vernetzten wir uns fleißig und lernten eine Vielzahl an engagierten Menschen aus der Klima- und Umweltschutzbewegung kennen – aus Politik, Vereinen und Initiativen. Gleich zu Beginn unseres Projektes waren wir sogar im Podcast von Luisa Neubauer zu hören, die Neue Osnabrücker Zeitung berichtete über das Projekt und wir wurden eingeladen, im Rahmen der Interkulturellen Woche an einer Podiumsdiskussion teilzunehmen. Auch wenn uns manchmal Gegenwind entgegenwehte, stießen wir doch insgesamt auf eine große Offenheit für unser Anliegen, als gleichwertige Partner*innen verstärkt in den Kampf gegen den Klimawandel eingebunden zu werden.
Nun ist eine tolle, lehrreiche und spannende Zeit vorerst zu Ende gegangen, da die Projektförderung durch die Stiftung Mercator endet. Wir aber bleiben in Kontakt und treffen uns weiterhin als ehrenamtliche Denkfabrik. Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Beteiligten bedanken und hoffen auch auf zukünftige Impulse für eine diverse Klimaschutzbewegung. Denn Klimaschutz funktioniert nur, wenn wir alle daran beteiligen!
Das Projekt wurde von der Stiftung Mercator im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Engagiert für Klimaschutz“ des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement gefördert.